Quelle: Shahrzad Elghanian, eine News-Foto-Editorin, die an einem Buch über ihren Großvater arbeitet. Los Angeles Times
Die Hinrichtung von Habib Elghanian
des prominentesten jüdischen Industriellen und Philanthropisten war ein
Wendepunkt für das Land.
Die Hinrichtung meines Großvaters war nicht nur ein persönlicher
Verlust, sondern ein Wendepunkt für den Iran. Seine Hinrichtung und die
anschließende Flucht von Geschäftsleuten aus dem Iran trugen zum
Entgleisen der Chancen des Landes für den Aufbau einer modernen,
diversifizierten, exportorientierten Wirtschaft und im Ansatz zu einer
Vernachlässigung ihrer wertvollsten Ressource bei: seinen Menschen.
In den Monaten nach Ayatollah Ruhollah Khomeini’s
Rückkehr in den Iran am 1. Februar 1979 wurden
rund 200 ehemalige hochrangige Mitglieder der Schah-Sicherheitskräfte, des Militärs und der Regierung getötet,
viele davon, die mit dem Schah-Regime verbunden waren.
Mein Großvater
war der erste Unternehmer der exekutiert wurde. Bei einem Schauprozess,
der nicht länger als 20 Minuten dauerte, wurde er fälschlicherweise als,
ein “zionistischer Spion” und als ein “Verderbenstifter auf Erden“
beschuldigt.
Die
Verbrechen meines Großvaters waren für den Staatsanwalt, der Transfer
finanzieller Mittel an Israel und Treffen mit israelischen Politikern,
wenn sie in den Iran reisten, oder wenn er nach Israel gereist war –
oder der Handel mit Führern der jüdischen Diaspora.
Er war der Führer
von 80.000 – 100.000 iranischen Juden in den 1960er und 1970er Jahren,
als Iran und Israel friedlich einander gesinnt waren, wenn auch die
Beziehungen unter dem Schah nicht immer herzlich waren.
Nicht erwähnt
wurde, wie hart er gearbeitet hatte, um Partnerschaften mit
muslimischen
und armenischen Geschäftsleuten zu fördern, wie er
Krankenhäuser
saniert hatte – darunter auch eines, in dem verletzte Revolutionäre
behandelt wurden – und er hatte Wohltätigkeitsorganisationen für arme
Schulkinder und ältere Menschen finanziert.
Es spiele keine Rolle, dass,
als Mitglieder der Elite mit ihrem Geld aus dem Land flohen, mein
Großvater in den Iran von einem kurzen Besuch in den USA und Israel im
November 1978 zurückkehrte.
“Ich habe nichts Unrechtes getan, ich gehe nach Hause”, sagte er. Der Staatsanwalt aber konzentrierte sich stattdessen auf seine Verbindungen nach Israel und stellte fest, dass er
“ein Freund des Gottes der Feinde und ein Feind der Freunde Gottes” sei.
Seit 30 Jahren spielte die Familie eine Vorreiterrolle
in Irans Modernisierung und Industrialisierung, dem Bau der ersten
Hochhäuser und Shopping-Arkaden in Iran. Eine Aluminium-Fabrik die
Hausratsgeräte, einschließlich Kühlschränke produzierte und eine
Kunststoff-Fabrik die erstmals in Iran einfache Konsumgüter in
Massenproduktion hergestellt hatte. In den frühen 1970er Jahren, wurden
mein Großvater und andere Industrielle, die der iranischen Handelskammer
angehörten, nach China eingeladen, den Grundstein für den Handel
zwischen beiden Nationen zu legen.
China wurde Irans größter Handelspartner,
aber im Durchschnitt sind heute 80% der Iran-Exporte nach China Öl, und
nicht hergestellte Waren. Heute ist es das “Made in China”-Label, das
global allgegenwärtig ist.
Unabhängig
davon, ob das iranische Atomprogramm dazu dient, eine Bombe zu bauen,
Kernenergie zu schaffen oder Irans Einfluss im Nahen Osten zu erweitern,
hat das Land seine eigenen Interessen durch die Konzentration auf
diesen Sektor sabotiert und sie lassen wenig Gelegenheit für die
Diversifizierung der Wirtschaft.
Eine neue Generation von Iranern, sucht
eifrig nach Möglichkeiten diese zu schaffen und zu formen, ihre
Zukunft, schreit nach politischen, bürgerlichen und wirtschaftlichen
Freiheiten.
Mehr als 20% der Iraner sind jünger als 24 Jahre alt und
sind arbeitslos. Ohne Aussicht auf neue Arbeitsplätze im privaten
Sektor, durch Innovationen und Investitionen neue Möglichkeiten für den
Handel zu eröffnen.
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Quelle: Shahrzad Elghanian, eine News-Foto-Editorin, die an einem Buch über ihren Großvater arbeitet. Los Angeles Timesaus dem Englischen von Ardašir Pârse / Parse und Parse