Montag, 25. August 2014

Mahmud Abdulbaki, ein türkischer Hofdichter




Mahmud Abdulbaki, 1526 - 7.4.1600 n.Chr.
bekannt als Baki, war ein türkischer Hofdichter im 16 Jh. n.Chr.

Er ist 1526 in Istanbul geboren und am 7.4.1600 in der Stadt gestorben. Er war der Sohn eines Gebetsaufrufers. Nach einer Ausbildung als Sattlerlehrling vertiefte er seine religiöse Studien.
In 1555 n.Chr widmete er Sultan  Süleyman I. eine Kasside (eine aus vorislamischer Zeit (Dschahiliya) stammende Gedichtform), was dazu führte, dass er schon bald danach von diesem als Autorität in literarischen Fragen anerkannt wurde.
 
Die Elegie auf den Tod Süleymans I. ( gest. 7. September 1566 ) gilt als sein Meisterwerk. Auch unter Selim II. und Murat III. wurde er am Hof geschätzt. Er hatte an verschiedenen Orten Anatoliens und Arabiens Ämter als Richter [qadhi] inne. Als oberster Poet [sultan al-schu'ara] seiner Zeit erhielt er auf Befehl des Sultans Mehmed III. ein Staatsbegräbnis.
Er brachte die türkischsprachige Dichtung von Ghaselen (eine lyrische Gedichtform, die bereits in vorislamischer Zeit auf der Arabischen Halbinsel entstanden ist) durch sorgfältige Wortwahl und Wortspiele zu höchster Vollendung. Neben dem Divan (Gedichtsammlung), seinem Hauptwerk, verfasste er auch einige Traktate zu religiösen und historischen Fragen.

Sowohl Prof. Annemarie Schimmel als auch Joseph von Joseph von Hammer-Purgstall haben sehr viele Werke von ihm übertragen, darunter den gesamten Divan.





Unglück ist es, solche Schönheit zu umfangen,
Unglück, nach so süßen Lippen zu verlangen;

Mit den Locken deckt das Maal der Schelmische,
Nur der Ost allein kam diesen Weg gegangen;

Gluth des Weines brennt auf Seinen Wangen,
Ist der Finger Roth in Flammen aufgegangen?

Freundeslippen geh'n beym Fest im Kreis;
Soll das Glas denn nicht zu mir gelangen?

Aus dem Herzquell hat mit Seiner Feder Rohr,
Baki reines Lebenswasser aufgefangen.




Locken, die fallen verschleyernd auf Wangen,
Sind Hyacinthen, vom Wasser umfangen;

Brodem der Seufzer gestaltet zu Wolken,
Lös't sich in Wasser der Ros' aus Verlangen;

Sonne, die leuchtende, ist nur Juwele,
Welche im Schachte der Liebe ward empfangen.

In dem Vergleich mit dem Meere der Thränen,
Ist als ein Bläschen die Nilfluth vergangen;

Kümmere, Baki, dich nicht um hienieden,
Leb' im beständigen Rausche befangen.



siehe auch:
http://www.deutsche-liebeslyrik.de/baki/baki.htm


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